2 Sept 2013

Tagebuch zum Sommercamp 2013 von Ellen Schäffel


Swiss Camp Prêles 2013

Zürich, Samstag, der 13. Juli 2013, 15 Uhr, am Hauptbahnhof herrscht Aufregung und Vorfreude. Grund für diesen Aufruhr: Eine Gruppe von rund 60 Jugendlichen, die alle nicht mehr warten können bis ihre Ferien in der Schweiz endlich richtig beginnen. Ich bin eine von ihnen. Mein Name ist Ellen, ich bin 17 Jahre alt und komme aus Deutschland. Da es bereits mein achtes ASO Camp ist, ist für mich der erste Tag einer der besondersten. Es ist ein großes Wiedersehen, wenn die Freunde die man ein halbes oder ganzes Jahr, teils auch 2-3 Jahre, nicht gesehen hat wieder vor einem stehen. 26 Personen kannte ich bereits aus anderen ASO Camps. Ein paar noch aus Bergün 2009 oder Obersaxen 2010 jedoch die meinsten aus den letzten beiden Sommercamps in Flumserberg 2011 und Lenk 2012 und den Wintercamps (Juskila) in Lenk 2011, Lantsch 2011/2012 und Sedrun 2012/2013. Bei jedem einzelnen, egal ob man früher viel mit ihm zu tun hatte oder nicht, freut man sich. Wir hatten gerade genug Zeit alle zu begrüßen und zu umarmen, da mussten wir auch schon mit unserem ganzen Gepäck zum Zug gehen. Die Zugfahrten am ersten und letzten Tag sind immer ein Erlebnis für sich. Vor allem, wenn die ganze Truppe mitsamt dem Gepäck für 2 Wochen Sporturlaub in den Bergen umsteigen muss. In Ligerz angekommen haben wir die Standseilbahn nach Prèles genommen. Oben haben uns bereits jene erwarted, die direkt zum Lagerhaus gereist sind. Von der Seilbahnstation bis zum Lagerhaus am Rande der Stadt sind es in etwa 12 Minuten Fußmarsch. Für diese Strecke wurden uns zum Glück die Koffer abgenommen und mit dem Auto gebracht. Das Lagerhaus ist ein schönes, älteres Häuschen in der Nähe vom Feld. Dort wurden wir von Tom Morgenegg, unserem Hauptlagerleiter, begrüßt. Nach dem Check-in, was aus der Abgabe von Wertsachen, der Einteilung in die Sportgruppen und der Zimmerauswahl bestand durften wir unsere Zimmer beziehen. Meins bestand aus 2 Räumen mit insgesamt 8 Hochbetten und nur 2 Schränken wesswegen wir hauptsächlich aus unseren Koffern gelebt haben. Um 7 Uhr abends gab es „Znacht“. Während uns Tom die Lagerregeln und das Programm erklärt hat, haben wir leckere Pizza und Salat gegessen. Zu jedem Abendessen gab es einen Steckbrief von einem bekannten Sportler dessen Lieblingsessen das aufgetischte war. Das hing mit unserem Lagermotto zusammen: Sportlegenden. Leider errinnere ich mich nicht mehr genau an jeden einzelnen. Nach dem Essen hatten wir erstmal noch ein wenig Zeit zum ausruhen, bevor wir um 9 Uhr wieder alle zusammengekommen sind um Kennenlernspiele zu machen, eine Präsentation der Leiter zu sehen und die Leute in den jeweiligen Sportgruppen kennenzulernen. Diesen Sommer habe ich mich in die Gruppe Ballsport eingeschrieben. Da es zu viele waren wurden wir eingeteilt in Ballsport 1, 2 und 3. Meine Gruppe hieß Ballsport 1 und zum größten Teil kannten wir uns bereits von den letzten Sommer- und Wintercamps. Unser Leiter war Lukas und er hat es geschafft, dass uns fast nie langweilig wurde. In unserer Gruppe war ein super Arbeitsklima und wir hatten immer viel Spaß. Aber jetzt greife ich schon zu weit vor, denn an dem Abend haben wir nur besprochen was für Sportarten wir machen würden. Unter anderem Fußball, Basketball, Volleyball, Rugby, Baseball etc.. Um 23:30 Uhr war Bettzeit. Da es der erste Abend war, hatten die Leiter ein wenig Mühe uns zur Ruhe zu bekommen. In meinem Zimmer, das das größte von allen Mädchenzimmern war, kannten sich bereits einige und so kam es, dass vor dem Schlafengehen noch die Neuigkeiten von zuhause berichted wurden und die ersten Eindrücke über die anderen Teilnehmern ausgetauscht wurden.

Am nächsten Morgen jedoch bekam jeder einzelne von uns die Müdigkeit zu spüren. Um 7:30 Uhr wurden wir mit lauter Musik geweckt und um 8 Uhr hatte jeder zum Frühstück anzutreten. Es gab leckeres Brot und das beste Birchermüsli das ich je gegessen habe. Nach dem Essen hatten wir ein wenig freie Zeit damit die Küchengruppe genug Zeit zum abwaschen hatte und jene die beim Putzen vom Haus halfen, nicht unter Stress stehen mussten. Als kleine Erklärung dazu: In jedem Lager gibt es täglich Kitchen- und Houseduty damit das Lagerhaus in Ordnung gehalten wird. Da wir viele Teilnehmer waren, mussten die meisten nur einmal in der Küche helfen und einmal das Haus putzen. Pro Gruppe waren es täglich 6-8 Helfer. In der Küche hilft man Tischdecken und Tischabräumen und anschließend beim Abwasch. Das ganze Prozedere gibt es zum Glück nur 2 mal am Tag und zwar zum „Zmorgä“ und zum „Znacht“, für mittags bereited sich jeder ein Lunch vor, was dann vorort gegessen wird. Dank unseres coolen Küchenteams verging die Zeit, von ein wenig Musik begleited, meist recht schnell. Bei der Houseduty Gruppe war das jedoch anders. Dort musste man die Toiletten und Duschen putzen und noch andere unangenehme Sachen erledigen. Nach ein paar Camps jedoch gewöhnt man sich daran und sieht die dringende Notwendigkeit darin, was es aber nicht gleich viel angenehmer macht. Auf jedem Fall haben sich um 9:30 Uhr alle wieder zusammengefunden. Daraufhin wurden wir in Gruppen aufgeteilt, in denen wir später bei so genannten Olympischen Spielen gegeneinander angetreten sind. Meine Gruppe bestand aus 6 Personen und uns wurde der Name: „Vakifbank Istanbul“ gegeben. Unsere Nationaliäten waren komplett durchgemischt was alles zu einem sehr interessanten Erlebnis gemacht hat. Damon aus den USA, Denise aus Hong Kong, Diego aus Mexico, Cheyenne aus der Schweiz, Anina aus Italien und schlussendlich ich aus Deutschland. Am Vormittag haben wir verschiedene Spiele gespielt, teils mit Frisbee werfen oder mit Wasser transportieren (auf die lustigsten Art und Weisen), mit Gewicht schätzen und Dosenwerfen am Brunnen oder aber auch mit Kreidezeichnungen, die die anderen erraten mussten, fast so wie bei Tabu. Das alles war natürlich auf Zeit und wurde strengstens dokumentiert, da am Ende des Tages ein Sieger gekürt werden sollte der all die Aufgaben am besten bewältigt hatte. Nach einer Lunchpause wurde Fußball, Volleyball und Baseball gegeneinander gespielt. Das Wetter war wunderschön und wenn es uns auf dem großen sonnigen Feld, das uns zur Verfügung stand, mal zu warm wurde konnten wir uns im Schatten eines großen Baumes, der in der Mitte stand, ein Päuschen genehmigen. Nachdem alle geduscht hatten und die meisten ein wenig geschlafen haben gab es abends Spagetti und Pasta. Wieder gestärkt sind alle zusammen auf einen Spaziergang gegangen. Alexis, einer der Sportleiter mit dem sich alle super verstehen, hat uns angeführt und uns motiviert nachdem wir bei Dämmerung durch den Wald stapfen mussten. Zurück beim Haus gab es noch ein kleines Dessert, Pudding mit Sahne und dazu Fruchtsalat. Während alle vor sich hingeschlemmt haben, wurden uns die Ergebnisse der Sportolympiade verlesen. Meine Gruppe war zusammen mit einer anderen auf dem ersten Platz und wir durften uns von einem der Tische ein Geschenk aussuchen. Am beliebtesten waren die T-shirts von Migros auf die „I feel good“ gedruckt war. Um 22:30 Uhr war Bettzeit.

Montag, der 15. Juli 2013, 7:30 Uhr, ganz langsam kommt Leben in das Adventure Ausbildungs- und Begegnungszentrum in Prèles. Todmüde und gähnend bewegen sich fünf Dutzend Jugendliche in den Essraum. Um uns nach dem Frühstück wach zu bekommen haben die Leiter uns einen Schnellkurs in Jumpstyle gegeben. Dabei springt man zu lauter Musik, mit einem stark betonten Rhythmus, komplizierte Choreographien nach. Vielleicht kamen sie uns auch nur so kompliziert vor, weil wir alle ein wenig verschlafen waren. Aber eins hat es gebracht: wir alle mussten ganz furchtbar über uns selbst lachen weil es so lustig aussah. Anschließend haben wir uns in unseren Sportgruppen zusammengefunden. Wir sind zum Feld gegangen und haben versucht mit Hilfe von Lukas Anleitung ein Volleyballnetz aufzustellen. Mehr schlecht als recht hat es nach 10 min gestanden und ist während dem spielen auch nur einmal wieder in sich zusammengefallen, was uns alle und auch die anderen Teams auf dem Platz ziemlich zum lachen gebracht hat. Anschließend haben wir Fußball gespielt. In den Mittagspause sind wir bis zur Seilbahnstation gelaufen da dort der einzige Kiosk in Prèles war. Leider mussten wir feststellen, dass er montags geschlossen hat, was uns alle ein wenig irritierte. Wieder beim Feld angelangt haben die Leiter erstmal über uns gelacht, die wussten es natürlich schon vorher. Nach der Pause habe wir von zwei Jungs aus unserer Gruppe die Grundregeln des Rugby erklärt bekommen. Nach ein, zwei Runden Touchrugby, so ähnlich wie Rugby nur tippt man die Person an anstatt sie umzuwerfen, haben wir noch eine Runde Baseball gespielt was sich als schwieriger herrausgestellt hat als manch einer gedacht hätte. Zur Erfrischung haben die Leiter am Nachmittag eine Wasserschlacht geplant. Jeder bekam 2 Wasserbomben und alle haben ihre Wasserflaschen aufgefüllt. Es war super spaßig und bei der Hitze ist die Kleidung auch schnell wieder getrocknet. Zum Abschluss von einem tollen Tag auf dem Feld gab es noch ein Fußballspiel zwischen meiner Gruppe und Ballsport 2. Zurück beim Haus musste erstmal geputzt werden, nachdem eindeutig mehr als die Hälfte der Wasserbomben schon dort hochgegangen war. Nach dem Duschen hatten wir noch lange freie Zeit bis wir schließlich zum „Znacht“ gerufen wurden. Es gab Kartoffelauflauf, mjammi. Nachdem uns Tom wieder auf den neuesten Stand des Programmes gebracht hatte, bekamen wir noch weitere 1 ½ Stunden freie Zeit. Ich habe zusammen mit ein paar Freunden in einem der Zimmer unter dem Dach Dart gespielt während Denise, uns mit ihrer wunderschönen Stimme gesanglich unterhalten hat. Das „evening programm“ war Wahlprogramm und so kam es das ich zusammen mit ein paar anderen Werwolf gespielt habe. Mittlerweile ist das schon Tradition für die Sommercamps von der ASO. Zum Glück wird man mit der Zeit immer besser, gut für mich! Nach 4 Runden gab es noch Dessert. Dieses Mal Brownies mit Vanillesoße, was durchaus gut ankam. Um halb 11 war Bettzeit. Mittlerweile hatten die Leiter es aufgegeben, dass wir alle um die Zeit schlafen, sodass folgende Regel aufgestellt wurde: bei der genannten Bettzeit hatten alle umgezogen zu sein und die Zimmertür war zu, idealerweise auch das Licht aus.

Am nächsten morgen wurden wir wieder um 7:30 Uhr geweckt. Langsam spielte sich die Uhrzeit ein und es wurde leichter so früh schon wach zu sein. Unser morgendliches Aufwärmprogramm bestand dieses mal aus Joga. Nicht alle konnten sich dafür so begeistern wie sich die Leiter das vielleicht gewünscht hatten. Die armen, es muss schon schwer sein etwas zu finden was alle Teilnehmer gerne machen. Zum Abschluss haben wir noch einen menschlichen Knoten geblieldet den 2 weitere Teilnehmer, Yves aus Singapoor und Daniel aus Deutschland, mit nur wenig Mühe schnell gelöst haben. Am Vorabend hatten wir uns in Listen eingetragen für die Aktivitäten die wir heute machen würden. Ich bin mit der Gruppe mitgewandert, die die St. Petersinsel besichtigt hat. Dafür sind wir erstmal den gesamten Berg von Prèles nach Ligerz runtergewandert. Bei einer Dorfkirche haben wir unsere erste kleine Pause gemacht. Dort haben wir auf einer Mauer gesessen und den wunderschönen Ausblick auf den Bielersee und die Insel genossen. Unten am Berg angekommen mussten wir noch ein wenig auf unsere Fähre warten, die uns anschließend direkt an den nächstgelegenen Steg der Insel gebracht hat. Dort angekommen sind die meisten erstmal zum geöffneten Kiosk gegangen. Als alle wieder versammelt waren sind wir losgewandert. Nach in etwa einer Stunde haben wir eine Pause an einem im Schatten gelegenen Plätzchen am Ufer vom See gemacht. Nur schwer haben uns die Leiter von dort wieder wegbekommen um weitere 1 ½ Stunden zu wandern. Nachdem wir ausschließlich in der prallen Sonne bei rund 32° C marschiert sind, durften wir uns in einem Strandbad am See erfrischen bis um 15:20 Uhr unsere Fähre zurück zum Land kam. Die Fahrt war ideal um eine halbe Stunde einen kleinen Mittagsschlaf in der Sonne zu machen. Hoch nach Prèles durften wir wieder die Standseilbahn nehmen. Beim Lagerhaus angekommen hatten wir freie Zeit zum duschen und ausruhen im Garten. Zum „Znacht“ gab es Chili con Carne. Ich kann nur das vegetarische beurteilen aber das war sehr lecker! Zum Nachtisch den es dieses mal direkt im Anschluss gab, wurde ein Puddingkuchen aufgetischt da einer der Teilnehmer, Joshua aus Hong Kong, Geburtstag hatte. Abends durften die über 16 Jährigen zum nahegelegenen Restaurant gehen und trinken. So viele Gäste auf einmal hat die arme Bedienung ein bisschen überfordert. Zum Glück konnten wir draußen auf den Bierzeltgarnituren sitzen und so hat sich die Gruppe ein wenig aufgeteilt. Es wurde viel geredet und gelacht und die Leiter haben sich mit ihren Kartenspielen an einem nahegelegenen Tisch amüsiert. Als alle wieder zurück beim Haus waren wurde dort ein wenig mit denen gefeiert, die da geblieben waren jedoch haben die Leiter uns schon recht bald ins Bett geschickt.

Am Mittwoch wurde mir mal wieder bewusst wie schnell die Zeit doch eigentlich vergeht, wenn man Spaß hat. Morgens musste ich eine halbe Stunde früher aufstehen als die anderen da ich Küchendienst hatte. Wir hatten einen Tag in unseren normalen Sportgruppen vor uns. Am Vormittag haben wir Basketball gespielt. Lukas hat auch mitgespielt, da wir mit ihm zusammen genau 10 Personen waren. Zum Mittag hin sind ein paar von uns wieder zum Kiosk gewandert, der dieses mal auch offen hatte. Am Nachmittag hatten die Leiter eine Plastikplane mit Spülmittel und Wasser zum drüber schlittern vorbereitet. Jedoch hatten zwei der Jungs, Federico aus Italien und Daniel, mehr Spaß daran eine Wasserschlacht zu eröffnen indem sie von hinter angeschlichen kamen und mir mit Erlaubnis des einen Leiters den 10 Liter Eimer mit Wasser übergeschütted haben. Wir hatten viel Spaß und im Anschluss konnten wir uns in der Sonne trocknen lassen. Zum Abendessen gab es Älpler Maccaroni mit Apfelmuß. Seitdem ich es zum ersten Mal 2011 im Wintercamp gegessen hatte, ist es eines meiner Lieblingsessen und gehört zu jedem Camp dazu. Nachdem wir in der Küche alles fertig hatten, gab es am Abend ein großes Fußballspiel auf dem Feld. Währenddessen haben ein paar von uns bei einem nahegelegenen Platz Basketball gespielt. Als wir nachts in unseren Betten gelegen haben und noch ein bisschen redeten, ist mit bewusst geworden, dass ich das allabendliche geschnatter in unserem Zimmer sehr vermissen würde. Jedoch noch viel mehr würde ich es vermissen wie Elena morgens ihren sleeepy-head vom Hochbett runterstreckt und gerade so gähnend ein „Guten Morgen“ hervorbringt.

Für Donnerstag hatten wir uns wieder in unsere Wahlgruppen eingetragen. Ich war zusammen mit meinen drei engsten Freundinnen, Gaia aus Italinen, Elena und Denise in der Gruppe „Hiking and relaxing“. Wir sind ungefähr 2 Stunden lang bei leichter Steigung bergauf gewandert und haben eine Essenspause bei einer Holzhütte gemacht. Danach sind wir zu einem nahegelegen Aussichtsturm gewandert, von wo aus man, nachdem man 6 Treppen hochgeklettert ist, einen wunderschönen Ausblick über die Schweizer Berge hatte. Dort haben wir erstmal ein paar Fotos gemacht. Nachdem wir weitergewandert sind ging es nur noch bergab. Irgenwann sind wir 4 und Saeed aus Dubai verlohren gegangen und mussten uns auf gut Glück mithilfe von den gelben Wegweisern zurechtfinden. Glücklicherweise hatten einige Spaziergänger unsere restlich Gruppe gesehen und so haben wir sie mit nur 10 Minuten Verspätung in der Standseilbahn runter nach Biel wieder getroffen. Dort angekommen haben uns die Leiter ein Eis spendiert und im Anschluss freie Zeit gegeben. Wir sind durch die Geschäfte gelaufen und haben das schöne Wetter in einem Café genossen. Um 15:30 Uhr haben sich alle wieder an der vereinbarten Stelle getroffen um mit der Bahn zurück zu fahren. Am Nachmittag hatten wir ein Zusammentreffen in unseren Sportgruppen um eine kleine Präsentation für die Party am Samstag vorzubereiten. Wir hatten das große Glück Gaia in unserer Gruppe zu haben. Sie kann super tanzen und hat sich eine Choreographie zu dem Lied Mambo N°5 ausgedacht und selbst die Nicht-tänzer in unserer Gruppe motiviert mitzumachen. Zum „Znacht“ gab es Barbecue. Da es draussen geregnet hat haben wir drinnen gegessen. Am besten waren die mit Frischkäse gefüllten Pilze. Direkt im Anschluss gab es draußen im Nieselregen Schokobananen frisch aus der Glut. Ich gebe mir häufig Mühe zuhause die typischen Swisscamp Gerichte für meine Freunde und Familie nachzukochen, aber nie schmeckt es genau so lecker wie dort. Abends haben wir noch bei uns im Zimmer auf dem Bett gelegen und Musik gemacht bis Bettzeit war. Unsere traditionellen Mittagsschläfe im Camp haben leider auch ihren Nachteil denn nachts sind wir alle hellwach.

Für Freitag, den 19. Juli, hatte Tom die Listen für die Tagesausflüge geschrieben. Mit Lukas, Kishan und Franzi als Leiter sind wir in einer Gruppe von ungefähr 20 Personen erneut nach Biel gefahren. Während der Bahnfahrt hat Kishan uns Spitznamen gegeben, da er sich unsere Namen nicht merken konnte. Neben fat tailor, little asian, speed racer, taco 1 und taco 2, Happy meal und Mad-Eye Moody durfte ich mich mit Kartoffel zufrieden geben. Wir haben viel gelacht und die Spitznamen konnte man sich auf jeden Fall schnell merken. In Biel angekommen sind wir in ein Strandbad gegangen. Um später noch ins Wasser gehen zu dürfen mussten wir als warm-up einmal bis zu einer Plattform im Wasser schwimmen und wieder zurück damit die Leiter sehen konnten ob wir schwimmen können. Bis um halb 2 sind wir dort geblieben und haben Tischtennis, Vollleyball und Frisbee gespielt, uns ein wenig ausgeruht und das schöne Wetter ausgenutzt um uns zu bräunen. Später durften wir noch ein wenig durch Biel laufen. Wieder in Prèles gab es zum Abendessen Burger. Die Veggieburger waren mit Käse und ein unbeschreibliches Geschmackserlebnis. Im Anschluss hat sich Ballsport 1 noch einmal im Essraum zusammengefunden und wir haben unseren Tanz weiter einstudiert. Auch wenn wir nicht viel Zeit zum üben hatten ist es echt gut geworden. Um 21:00 Uhr durften wieder alle über 16 Jährigen ins Restaurant gehen. Da es dieses mal draußen geregnet hat, mussten wir uns rein setzen. Auch wenn es ein wenig eng war wir haben alle reingepasst. Auf dem Rückweg haben wir uns zu 5. unter einen Regenschirm gequetscht. Jedoch ist man am Ende weniger nass geworden, wenn man einfach zum Haus gerannt ist. Dort angekommen haben die Leiter uns noch ein wenig feiern lassen und uns, als es ihnen zu laut wurde, ins Bett geschickt. Als ich in meinem Bett gelegen habe ist mir erst bewusst geworden das ich in genau einer Woche um diese Uhrzeit wieder zurück in Deutschland sein würde. In jedem Camp wünsche ich mir aufs neue es würde drei Wochen dauern. Man erlebt so viel und die Leute wachsen einem von Tag zu Tag mehr ans Herz.

Am nächsten Tag war ein großes Fußballmatch geplant und all die, die nicht teilgenommen haben wurden für andere Aktivitäten eingeschrieben. In meiner Gruppe waren nur Mädchen, wer hätte das gedacht? Wir sind eine wunderschöne Strecke durch den Wald und die Twannbachschlucht gewandert und haben uns unten am Fuß des Berges in einem Strandbad gesonnt und Volleyball gespielt. Bis wir um 4 Uhr wieder gehen mussten haben wir uns einfach nur entspannt und schonmal Schlaf vorgeholt da für diesen Abend die traditionelle Samstagsparty geplant war. Vor dem Essen mussten alle Zimmer aufgeräumt werden, was einiges an Zeit beansprucht hat, aber sich danach auch sehen lassen konnte. Um 18:30 Uhr gab es „Znacht“ und um 20:30 Uhr haben endlich die Präsentationen begonnen. Ein paar Gruppen habe Spiele gespielt, wir haben unseren Tanz aufgeführt und die Bike Gruppe hat einen Kurzfilm namens „Mario Bike“ gedreht. Im Anschluss haben die Leiter im Vorraum zum Tischtenniszimmer, das an diesem Abend als Disko gedient hat, Feldschlössli verkauft. In der Disko hat Yannik, aus Italien, den DJ gegeben und Damon, aus den USA, und Gaia haben die Tanzscene aufgemischt. Mit der Zeit sind die meisten raus an die frische Luft gegangen und haben dort gefeiert. Die ersten paar Pärchen haben sich gebildet und der Rest hat sie einfach nur amüsiert.

Am Sonntag durften alle länger schlafen und anstelle des Frühstücks wurde gebruncht. Im Anschluss haben sich die Zweitageswanderer und Biker verabschiedet. Für den Sonntag war ich in die Gruppe für die Twannbachschluchten eingetragen. Wir haben am späten Vormittag die Standseilbahn runter nach Ligerz genommen und erst noch einmal 1 ½ Stunden in einem Strandbad Sonne getankt und die Geschehnisse des vohrigen Abends ausgetauscht bevor wir 243 steile Stufen hoch zum Eingang von den Schluchten genommen haben. Von dort aus war es eine rund 2-stündige Wanderung durch die wunderschöne Twannbachschlucht und zurück nach Prèles. Abends hatten wir Zeit für uns. Vor dem Schlafen gehen wurde noch eine Runde Basketball gespielt und ausnahmsweise sind wir alle mal früh ins Bett gegangen.

Montags bin ich zusammen mit ein paar anderen in einem der 9-er Busse nach Murten gefahren. Dabei waren: mein Cousin Dorian, Elena, Daniel, Yves, Bethany aus England, Ronja aus Deutschland und Sohee aus Korea. Zusammen mit Elena habe ich vorne gesessen und wir haben die Karte gelesen während Lukas gefahren ist. Ohne uns groß zu verfahren sind wir gut in Murten angekommen. Dort hatten wir 2 ½ Stunden in denen wir uns frei bewegen durften. Wir sind durch die Stadt gelaufen und haben auf einer Mauer mit Blick auf den Murtensee unser Lunch gegessen. Am Mittag haben wir eine Einweisung im Stand-up Paddling bekommen. Das ist eine Wassersportart, bei der man aufrecht auf einer Art Surfbrett steht und mit einem Stechpaddel Vortrieb zur Fortbewegung erzeugt. Am Anfang fällt man häufig runter jedoch leg sich das schnell. Nachdem wir lange genug gepaddelt sind haben wir unseren Spaß darin gefunden uns gegenseitig mit den Paddeln nasszuspritzen und uns von unseren Brettern zu werfen. Todmüde und frisch geduscht sind wir beim Lagerhaus in unsere Betten gefallen und haben bis zum Essen geschlafen. An diesem Nachmittag sind auch die Leute von der Zwei-Tageswanderung zurückgekommen, sodass endlich wieder Full-house war. Zum „Znacht“ gab es Tortillas und es war urkomisch dabei zuzusehen wie jeder sie anders gegessen hat. Bestimmt auch Kulturbedingt, denn bei mehr als der Hälfte hat man die pure Verzweiflung, über das immer wieder auseinanderfallende Essen auf dem Teller, im Gesicht ablesen können. Den Abend haben alle gemeinsam am Lagerfeuer ausklingen lassen während die Gitarre rumgereicht und dazu gesungen wurde.

Dienstag, der 23te Juli 2013, Bern. In zwei getrennten Gruppen wurden wir am Morgen mit der Bahn nach Bern gebracht. Dort haben uns die Leiter in verschiedene Gruppen aufgeteilt, in denen wir vier Aufgaben zu lösen hatten.In meiner Gruppe waren Francesco und Francesco, Barbara und Erica, die alle aus Italien kommen, Emilia aus Finnland und Diego. Jedes mal, wenn wir eine Aufgabe gelöst hatten, sollten wir ein Bild vorort machen. Wir haben das ehemalige Milchcafé besucht, haben die Treppen vom Münster gezählt, ein Foto von der ganzen Gruppe mit dem Seiltänzer beim Bärengraben gemacht und das beliebteste Künstleratelier an der Aare fotografiert. Um 13 Uhr haben sich alle zusammen beim Strandbad getroffen und Lunch gegessen. Dort ist noch eine Freundin von uns aus den vorigen Sommercamps dazu gestoßen. Mit ihr und einer Freundin von ihr sind wir in einer Gruppe von rund 12 Personen in unserer freien Zeit durch Bern gelaufen und haben Eistee und Frappuccino zur Erfrischung getrunken. Um viertel vor 4 musste leider die ersten Gruppe wieder abreisen. Am Lagerhaus angekommen durften wir unseren Abend selbst organisieren. Da wir alle recht müde waren haben wir unseren Abend in Ruhe mit etwas Musik ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen sind wir wieder in Gruppen aufgeteilt worden. Zusammen mit Patricia aus Portugal, Luca aus Belgien, Toya aus Kenya, Francesco, Dorian und Elena wurden wir von Lukas als Leiter zum Adventure Park „Forest Jump“ begleited. Zum Park hat uns Daniel, einer der Leiter, mit dem Bus gefahren. Dort haben wir erst eine kleine Einweisung zur Nutzung der Karabiener und zu den Parkregel bekommen und durften uns anschließend frei bewegen. Der Park bestand aus acht Parcours mit drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Einer der beliebtesten war „Tarzan“, bei dem der Höhepunkt aus einem Sprung ins Nichts bestand. Wir haben uns prächtig amüsiert und der Park war ideal geeignet um sich auszupowern. Da wir morgens gefahren wurden mussten wir zurück wandern. Ich vermisse die wunderschöne Landschaft. Alles war grün, der Wald und die Felder schienen unendlich zu sein und wenn man das Gefühl hatte, dass man keinen Schritt mehr bergauf nehmen könne, ging es im nächsten Moment auch wieder bergab. Am Abend wurden wir mit Bustaxis zu einem Pub in einer anderen Stadt gefahren. Es war nicht ganz so idyllisch, da es direkt an einer befahrenen Straße lag, aber wir hatten trotzdem eine schöne Zeit dort. Als die ersten wieder zurück wollten hat sich Daniel bereiterklärt uns schon früher zu den anderen zu bringen, die eine Sommerparty am Lagerhaus gefeiert haben. Auf der Fahrt konnten wir den riesigen orangenen Mond bewundern, der sich im Bieler See gespiegelt hat und die St. Petersinsel in wunderschönem Licht ersscheinen ließ. Um Mitternacht haben wir in den 18. Geburtstag von Minon, aus Schweden, reingefeiert und ihr mehrsprachig ein Geburtstagsständchen gesungen.

Am vorletzten Tag, dem 25 Juli 2013 haben wir noch einmal Ballsport in Prèles gemacht. Meine Gruppe hat ohne Ausnahme alle Spiele verlohren, sodass am Ende schon die Leiter bei uns mitgespielt haben, was ziemlich lustig war da Kishan nur so übers Feld gefegt ist und am Ende ganz verzweifelt feststellen musste, dass wir trotzdem 9:1 im Fußball verlohren hatten. Am Nachmittag gab es noch ein großes Spiel zwischen den Leitern und den Teilnehmern. Die Teilnehmer haben natürlich gewonnen! Zum „Znacht“ gab es Lasagne und ich war eine der Glückspilze die von dem Küchenteam zum Abwasch ausgesucht wurden. Die anderen Teilnehmer haben den Rest des Hauses geputzt bis die Abschlusspräsentation begonnen hat. Lukas hat eine Rede gehalten und ein paar erwähnenswerte Persönlichkeiten unter den Teilnehmern wurden gekürt. Im Anschluss hatten wir die große Abschlussparty bei der man die letzten paar Stunden mit den Freunden genießen und feiern konnte.

Die letzten Freitagmorgende sind jene im Camp an denen man gar nicht aufstehen möchte. Der letzte Tag war wie immer zu schnell gekommen. Nachdem draußen gefrühstückt wurde und noch ein wenig das Haus geputzt werden musste, haben wir um 8:15 Uhr dem Haus endgültig den Rücken zuwenden müssen. In einer Reihe haben wir uns von den Leitern verabschiedet. Bei unserem Zwischenstopp in Biel haben wir noch einen Café getrunken und unsere Briefe gelesen, die die anderen Teilnehmer uns geschrieben hatten. Das ist eine alte Camptradition. Am letzten Abend werden Briefumschläge mit den Namen von allen Teilnehmer aufgehängt und man schreibt sich gegenseitig Briefe in denen steht was man an der Person zu schätzen weiß und dass man sie vermissen wird. Als wir schlussendlich den Züricher Hauptbahnhof erreicht hatten war es ein schwerer Abschied. Bei manch einem fließt eine Träne über die Wange während die letzten Minuten wie im Fluge vergehen und einem nur noch die vielen Errinnerungen an die vergangenen zwei Wochen bleiben.

Ich möchte hiermit allen Sponsoren der ASO danken, die es uns ermöglichen immer wieder aufs neue unvergessliche Ferien in unserer Heimat zu verbringen. Ausserdem danke ich allen Leitern für ihr Engagement und dass sie immer für tolle Stimmung gesorgt haben. Der Küche danke ich für das abwechslungsreiche und gute Essen auch für die Vegetarier. Am meisten jedoch danke ich Tom Morgenegg, der diesen Sommer als Hauptleiter einen super Job geleistet hat und in den wichtigen Momenten immer fair geblieben ist. Er hat die Zeit sehr schön gestaltet und ich habe dieses Camp in jeder einzelnen Minute genießen können.

Vielen Dank!